Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Friedrich Schwarzfischer (1921–2004) war eine Schlüsselfigur in der heutigen forensischen Anthropologie und Humangenetik in Deutschland. Seine Arbeiten haben die wissenschaftliche Praxis der Identitätsfeststellung revolutioniert und weltweit Anerkennung gefunden. Besonders seine Klassifikationen zur Identitätswahrscheinlichkeit, die er 1992 veröffentlichte, sind heute ein Standard in der forensischen Wissenschaft. Dieser Bericht beleuchtet die Bedeutung seiner Prädikatsklassen und bietet einen umfassenden Überblick über sein Leben und seine wissenschaftlichen Beiträge.
Beiträge
Die Ermittlung von Straftätern mittels DNA-Analyse hat sich mittlerweile als unentbehrliches Verfahren in der modernen Kriminalistik etabliert. Ein aufsehenerregender Fall aus den frühen 2000er Jahren exemplifiziert die Bedeutung dieses Verfahrens eindrucksvoll: Ein Serienkiller konnte in Süd-Louisiana nur durch die Analyse seiner DNA gefasst werden. Bis zu diesem Zeitpunkt konzentrierte sich die Fahndung des FBI auf einen weißen Mann, der einen weißen Pickup fahren sollte—zumindest laut den Augenzeugenberichten. Doch die DNA-Analyse brachte eine bahnbrechende Wende: Sie ermöglichte nicht nur die Identifizierung genetischer Übereinstimmungen oder familiärer Verbindungen, sondern auch die Bestimmung der ethnischen Herkunft des Täters. Diese Erkenntnis führte dazu, dass als Täter ein Afroamerikaner oder Afro-Karibe in Frage kam, womit alle bisherigen Spuren obsolet wurden. Es wurde klar, warum die vorherigen DNA-Analysen des vermuteten Phänotyps keinen Erfolg gebracht hatten und der Täter weiterhin morden konnte.