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Die „Menschenrasse“ ist – bezogen auf den Menschen – für viele Anthropologen, Biologen und Nichtbiologen ein umstrittener Begriff. Während im englischen und französischen Sprachgebrauch „race“ eine Gruppe von Menschen oder die gesamte Menschheit („human race“) bezeichnet, ohne damit die Absicht einer Klassifizierung oder tiefgreifender Unterschiede zu verbinden, steht die „Rasse“ im Deutschen für Menschengruppen, die durch genetische als auch optische Verschiedenheit definiert werden sollen.

Die verschiedenen „Rassen“ wurden primär aufgrund äußerlicher (phänotypischer) Merkmale wie Hautfarbe, Behaarung oder Schädelform typologisch unterschieden, häufig wurden aber auch zusätzliche Unterschiede im Charakter und den Fähigkeiten entsprechender Individuen angenommen bzw. behauptet.
In der Anthropologie wurde Rasse vom späten 17. Jahrhundert bis gegen Ende des 20. Jahrhunderts als Bezeichnung zur Klassifizierung von Menschen verwendet, seit dem 19. Jahrhundert vielfach synonym mit Volk. In der Biologie wird die Art Homo sapiens heute weder in Rassen noch in Unterarten unterteilt. Molekularbiologische und populationsgenetische Forschungen seit den 1970er Jahren haben gezeigt, dass eine systematische Unterteilung der Menschen in Unterarten ihrer enormen Vielfalt und den fließenden Übergängen zwischen geographischen Populationen nicht gerecht wird. Die Einteilung des Menschen in biologische Rassen entspricht damit nicht mehr dem Stand der Wissenschaft. Dennoch wird der Begriff bisweilen in der Anthropologie und im üblichen Sprachgebrauch in manchen Ländern (etwa in Lateinamerika) nach wie vor verwendet, sei es auch nur zur geografischen Einordnung der Herkunft in der Kriminalistik.

In der forensischen Kriminalistik ist die Klassifizierung nach Herkunft oft nicht wegzudenken.

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