Der umstrittene Begriff der „Menschenrasse“: Eine historische Betrachtung

Anthopologie Menschenrassen

Der Begriff „Menschenrasse“ hat in Wissenschaft und Gesellschaft seit jeher polarisiert. Anthropologen, Biologen und eine breite Bevölkerungsschicht debattieren über dessen Bedeutung und Anwendung. Während der englische und französische Sprachgebrauch „race“ verwendet, um eine Gruppe von Menschen oder die gesamte Menschheit („human race“) zu bezeichnen, ohne Klassifizierungsabsichten, wird der Begriff „Rasse“ im Deutschen häufig zur genetischen und phänotypischen Differenzierung von Menschengruppen verwendet. In diesem Text sind die beschriebenen Schädelmerkmale nicht nur das Ergebnis historischer Dokumentationen, sondern basieren auch auf meinen eigenen Erfahrungswerten, die ich über die Jahre gesammelt habe.

Historische Klassifizierungen der „Menschenrassen“ reflektieren eine Zeit, in der die Wissenschaft bemüht war, die menschliche Vielfalt strikt zu kategorisieren. Die Erkenntnisse der modernen Genetik und Molekularbiologie haben jedoch gezeigt, dass solche Einteilungen nicht mehr adäquat sind. Heutzutage werden solche Klassifikationen nicht mehr gelehrt, da sie der enormen biologischen Vielfalt der Menschheit und den fließenden Übergängen zwischen geografischen Populationen nicht gerecht werden. Dennoch ist es wichtig, dieses alte Wissen nicht in Vergessenheit geraten zu lassen, um die wissenschaftliche Entwicklung und die Veränderungen in unserem Verständnis von menschlicher Diversität zu würdigen.

Jedoch ist und bleibt es in der Kriminalistik unabdingbar, den Menschen detailliert zu beschreiben, weswegen man weiterhin Begriffe wie „weiß“ und „schwarz“ verwendet. Diese Differenzierungen sind in der forensischen Praxis notwendig, um Personen genau identifizieren zu können. Für mich persönlich jedoch gibt es nur eine Rasse: den Menschen.

Buschmänner
Buschmänner sind im Durchschnitt lediglich 1,44 bis 1,50 Meter groß. Unterarten haben sich teilweise mit anderen Bevölkerungsgruppen und in Form der Hottentotten gebildet, die einen höheren Körperwuchs von etwa 1,65 Meter haben. Sie sind zierlich und mager, mit dünnen Extremitäten und kleinen Händen sowie Füßen. Ihre Hautfarbe reicht von hellbraun bis gelblich, manchmal sogar grünstichig, und neigt zur Faltenbildung. Sie weisen ein typisches Erkennungsmerkmal, die Fettsteißbildung, und einen Hängebauch auf. Das Haar ist kraus, der Bartwuchs spärlich. Ihr Gesicht ist lang, mit einer gewölbten Stirn, kleinen dunklen Augen und ausgeprägten Jochbeinen. Der Schädel der Buschmänner zeichnet sich durch eine flache Stirn und eine betonte Kinnpartie aus. Die Orbitae (Augenhöhlen) sind relativ klein, während die Jochbeine stark ausgeprägt sind und dem Gesicht ein markantes Aussehen verleihen. Der Hinterkopf ist häufig abgerundet, und der Gesamtschädel ist klein und zierlich. Die Dentition, also die Anordnung der Zähne, zeigt keine besonderen Abweichungen. Ein weiteres charakteristisches Merkmal ist das relativ kleine Nasenbein, das zu einer eher flachen Nase führt.
Ihre traditionelle Lebensweise als Jäger und Sammler spiegelt sich in ihrer schlanken Statur wider, die es ihnen ermöglicht, sich schnell und leichtfüßig durch ihre Umgebung zu bewegen. Die Buschmänner haben im Laufe der Jahrhunderte eine enge Verbindung zur Natur und zu den Tieren um sie herum entwickelt, was sich auch in ihrer Spiritualität und ihrem tiefen Respekt vor der natürlichen Welt widerspiegelt.

Negrito
Negrito Afrikas: Eine der beiden Unterarten der Negrito, gekennzeichnet durch eine geringe Körpergröße von 1,37 bis 1,40 Meter. Sie haben eine umgekehrt dreieckige Gesichtsform, kleine Augen, eine breite Nase, prägnante Jochbeine und einen hervorstehenden Oberkiefer. Der Schädel der afrikanischen Negrito ist klein mit einem hohen Grad an Okzipital-Einschnürung (Engstelle am Hinterkopf). Die Orbitae sind rund und klein, die Jochbeine sind deutlich hervortretend, was dem Gesicht ein dreieckiges Aussehen verleiht. Die Kiefer sind robust, und oft ist ein Überbiss festzustellen. Der Nasenrücken ist flach, was typisch für diese Gruppe ist, und das Profil des Schädels zeigt eine ausgeprägte Stirnhöhlenpartie.

Negrito Asiens: Diese Gruppe ist etwas größer, mit einer Körpergröße von 1,46 bis 1,48 Meter. Ihre Hautfarbe variiert von schokoladig bis schwarz, und sie haben buschig gekräuseltes Haar. Sie sind ebenfalls kurzköpfig mit runden, dunklen Augen und einer kurzen, dreiecksförmigen Nase. Die Schädel der asiatischen Negritos weisen ebenfalls eine hohe Okzipital-Einschnürung auf, jedoch ist das Nasenbein etwas weniger flach als bei ihren afrikanischen Gegenstücken. Die Jochbeine sind prominent, und die Orbitae sind rund und deutlich abgegrenzt. Der Kiefer ist ebenfalls kräftig, aber weniger robust als bei den afrikanischen Negrito. Der Gesamtcharakter des Schädels ist kurzköpfig (brachycephal), was in der anthropologischen Einordnung von Bedeutung ist.

Neger
Nigritier: Mit einer durchschnittlichen Körpergröße von 1,68 Meter haben sie eine schokoladenbraune Haut und krause, schwarze Haare. Sie sind langköpfig mit großen runden Augen, einer breiten kleinen Nase, nicht prominenten Wangenknochen und sehr dicken Lippen. Die Schädel der Nigritier sind typisch für das, was als dolichocephal (langköpfig) bezeichnet wird. Die Stirn ist oft hoch und leicht geneigt, während die Schädeldachpartie flach ist. Die Orbitae sind groß und rund, und die Nasenöffnung ist breit, was mit einer kurzen und breiten Nasenstruktur korrespondiert. Die Zahnbögen sind gut ausgeprägt und zeigen oft einen leichten Vorbiss, was den kräftigen Kiefern entspricht.

Bantu: Diese Unterart hat eine Körpergröße von 1,71 bis 1,74 Meter und eine kräftigere Statur. Die Hautfarbe ist dunkler bis schwarz, das Haar kraus und schwarz, jedoch oft länger. Sie sind langköpfig, aber mit einem eher zurückweichenden Kiefer und weniger prominenten Wangenknochen. Auch die Schädel der Bantu sind dolichocephal, allerdings zeigen sie eine moderatere Ausprägung der Langköpfigkeit im Vergleich zu den Nigritiern. Die Stirn ist relativ hoch und die Jochbeine sind weniger prominent. Die Orbitae sind oval und groß, und die Nasenöffnung ist ebenfalls breit, aber eher hoch als flach. Der Kiefer ist kräftig, jedoch ohne den Überbiss, der bei den Nigritiern zu finden ist. Das Profil des Schädels ist insgesamt glatt und harmonisch.

Melanesier
Die Körpergröße variiert von 1,31 bis 1,70 Meter. Häufig sind die kleineren Wuchsformen verbreiteter. Die Hautfarbe reicht von schokoladig bis schwarz. Der üppige, krause Haarwuchs ist schwarz. Der Kopf ist lang und schmal mit einer ovalen Gesichtsform, und die Nase ist breit. Melanesische Schädel sind groß und dolichocephal (langköpfig). Die Stirn ist hoch und geneigt, während die Jochbeine prominent hervortreten, was dem Gesicht eine breite und hohe Struktur verleiht. Die Orbitae sind groß und rund, die Nasenöffnung ist breit und hoch. Der Zahnbogen ist gut ausgeprägt, oft mit einer hohen Zahnkrone. Der Hinterkopf zeigt oft eine starke Okzipitalbeule, die als Anpassung an die Beiß- und Kaukräfte interpretiert wird.

Äthiopier
Im Durchschnitt 1,67 Meter groß mit einer schokoladig-rotstichigen Hautfarbe. Das Haupthaar ist gekräuselt, der Bartwuchs spärlich. Der Kopf ist lang und das Gesicht oval. Die Nase ist lang und prominent.Der Schädel der Äthiopier ist ebenfalls dolichocephal. Die Stirn ist hoch, mit einer leichten Neigung nach hinten. Die Jochbeine sind prominent, was zu einem ovalen und langen Gesicht führt. Die Orbitae sind groß und mandelförmig, und die Nase zeigt eine hohe und schmale Struktur mit einem markanten Nasenrücken. Die Zahnbögen sind gut entwickelt, wobei die Zahnreihen dicht aneinander stehen. Der Hinterkopf ist meistens stark abgerundet.

Australier
Der australische Ureinwohner hat einen muskulösen, schlanken Körperbau, meist bis durchschnittlich 1,67 Meter. Die Hautfarbe ist schokoladig bis rötlich Braun und der Haarwuchs stark, wellig und sehr dunkel. Sie haben einen lang gezogenen Kopf und eine auffällige Stirn. Die Schädel der australischen Ureinwohner sind hochgradig dolichocephal. Die Stirn ist extrem flach, fast zurückweichend, und der Hinterkopf zeigt eine starke Okzipitalbeule. Die Orbitae sind groß und breit, mit stark ausgeprägten supraorbitalen Rändern (Überaugenwülste). Die Nase ist breit, wobei das Nasenbein oft flach und kurz ist. Die Kiefer sind massiv und breit, die Zahnbögen sehr robust. Die Zähne selbst sind groß und zeigen oft Anzeichen von Abnutzung durch die traditionelle Nahrung.

Drawida
Mit einer Körpergröße von ca. 1,63 Meter sind sie eher klein. Ihre Haut ist sehr dunkel bis schwarz, und sie haben üppiges, lockiges schwarzes Haar. Sie haben überwiegend zurückweichende Gesichter. Der Schädel der Drawida ist meist mesozephal (mittellang), zeigt aber Tendenzen zur Langköpfigkeit. Die Stirn ist rückläufig, und die Jochbeine sind weniger prominent als bei anderen Gruppen. Die Orbitae sind groß und mandelförmig, die Nase ist eher schmal und lang, oft mit einer konvexen Form. Die Kiefer sind kräftig, aber weniger massiv als bei den australischen Ureinwohnern. Der Zahnbogen zeigt eine hohe Variabilität in der Form und Anordnung der Zähne.

Assyroiden
Nicht mehr in ihrer reinen Form existent und vielfach mit vorderasiatischen, armenischen und jüdischen Bevölkerungsgruppen vermischt. Auffällige Merkmale waren eine gelblich weiße Hautfarbe und eine schmale, hakenförmige Nase. Die Schädel der Assyroiden sind häufig dolichocephal bis mesocephal. Die Stirn ist hoch und gewölbt, die Jochbeine sind mäßig ausgeprägt. Die Nasenöffnung ist hoch und schmal, was zur charakteristischen hakenförmigen Nase führt. Die Orbitae sind oval und groß, die Kiefer sind von mittlerer Größe mit gut entwickelten Zahnbögen. Der Hinterkopf ist oft leicht abgeflacht.

Indo-Afghanen
Große Menschen mit einem hellbraunen Hautton und schwarzem Haar. Der Kopf ist lang mit einer schmalen Nase, die entweder gerade oder nach außen gebogen ist. Die Schädel der Indo-Afghanen sind dolichocephal bis mesocephal. Die Stirn ist hoch und gewölbt, und die Jochbeine sind mäßig ausgeprägt, was zu einem ovalen Gesicht führt. Die Nasenöffnung ist schmal und hoch, oft mit einer leichten Krümmung, die zur gebogenen Nasenform führt. Die Orbitae sind oval und groß, die Kiefer mittelgroß mit gut entwickelten Zahnbögen. Der Hinterkopf zeigt häufig eine deutliche Wölbung.

Araber bzw. Semiten
Sie sind bis zu 1,65 Meter groß mit einer gelblich weißen Hautfarbe und einem gewölbten Hinterkopf. Auffällig ist ihre konvex gebogene Hakennase. Der Schädel der Araber bzw. Semiten ist meist dolichocephal bis mesocephal. Die Stirn ist hoch und mäßig gewölbt, die Jochbeine sind weniger prominent. Die Orbitae sind groß und oval, und die Nasenöffnung ist hoch und schmal, was zur charakteristischen hakenförmigen (konvexen) Nasenform führt. Die Kiefer sind von mittlerer Größe, und die Zahnbögen sind gut ausgebildet. Der Hinterkopf ist oft gewölbt, sodass der Schädel in der seitlichen Ansicht einen charakteristischen Rundbogen bildet.

Berber
Durchschnittlich 1,67 Meter groß. Der Hautton reicht von Beige bis Schwarzbraun. Sie haben eine eher längliche Kopfform und eine eckige Gesichtsform. Die Schädel der Berber sind hauptsächlich dolichocephal. Die Stirn ist hoch und eher flach, die Jochbeine sind deutlich hervortretend und sorgen für die eckige Gesichtsform. Die Orbitae sind rund und groß, die Nasenöffnung ist schmal und hoch, was eine lange und schmale Nasenstruktur zur Folge hat. Die Kiefer sind kräftig, aber weniger massiv als bei anderen ethnischen Gruppen. Der Zahnbogen ist gut ausgebildet und zeigt keine besonderen Anomalien. Der Hinterkopf ist meist stark gewölbt.

Littoralen bzw. Atlanto-Mediterranier
Sie haben eine hellbeige Hautfarbe und sind etwa 1,66 Meter groß. Der Kopf kann lang oder mittellang sein, das Gesicht oval, die Augen dunkel, und die Nase gerade. Die Schädel der Littoralen bzw. Atlanto-Mediterranier sind meist mesocephal. Die Stirn ist hoch und gewölbt, die Jochbeine mäßig ausgeprägt. Die Orbitae sind groß und rund, und die Nasenöffnung ist schmal und hoch, was zu einer geraden Nasenform führt. Die Kiefer sind von mittlerer Größe, und die Zahnbögen sind gut ausgebildet. Der Hinterkopf zeigt häufig eine leichte Rundung, aber ohne auffällige Merkmale. Insgesamt wirkt der Schädel harmonisch und ausgewogen.

Ibero-Insulaner
Mit ca. 1,62 Meter eher klein, gelbliche Hautfarbe, länglich geformter Kopf mit schwarzem, gekräuseltem Haar und gerader Nase. Die Schädel der Ibero-Insulaner sind meist dolichocephal. Sie zeigen eine hohe Stirn, die leicht gewölbt ist, und die Jochbeine sind weniger prominent. Die Orbitae sind groß und oval, während die Nasenöffnung schmal und hoch ist, was zu einer geraden Nasenform führt. Die Kiefer sind kräftig, aber ohne besonders ausgeprägte Merkmale. Der Zahnbogen ist gut ausgebildet, und der Hinterkopf ist häufig abgerundet. Insgesamt wirkt der Schädel harmonisch und ausgewogen.

Westeuropäer bzw. Cevennenrasse
Durchschnittlich 1,63-1,64 Meter groß, hellbraunes bis sehr dunkles Haar, rundliches Gesicht und braune Augen. Die Schädel der Westeuropäer bzw. Cevennenrasse sind meist mesocephal bis brachycephal (kurzköpfig). Sie zeigen eine hohe, leicht gewölbte Stirn und mäßig ausgeprägte Jochbeine, die zu einem rundlichen Gesicht führen. Die Orbitae sind groß und rund, und die Nasenöffnung ist meist schmal und hoch, was eine gerade Nasenform zur Folge hat. Die Kiefer sind von mittlerer Größe, und die Zahnbögen sind gut ausgebildet. Der Hinterkopf ist häufig abgerundet und zeigt eine moderate Rundung.

Adriatiker bzw. Dinarier
Überdurchschnittlich groß mit 1,68-1,72 Meter, beiger Hautton, kurzköpfig, längliches Gesicht mit dunklen Haaren und Augen. Die Schädel der Adriatiker bzw. Dinarier sind häufig brachycephal. Sie zeigen eine hohe und breite Stirn, und die Jochbeine sind stark hervortretend, was zu einem markanten Gesicht führt. Die Orbitae sind groß und rund, die Nasenöffnung ist schmal und hoch, oft mit einer leichten Krümmung, die zur typisch gebogenen Nasenform führt. Die Kiefer sind kräftig, und die Zahnbögen sind gut entwickelt. Der Hinterkopf ist meist stark gewölbt und zeigt eine ausgeprägte Rundung.

Nordeuropäer
Mit 1,73 Meter überdurchschnittlich groß, rosig-weiße Hautfarbe, blonde oder rötliche Haare, längliches Gesicht und helle Augen, meist blau.
Besonderheiten des Schädels aus anthropologischer Sicht:
Die Schädel der Nordeuropäer sind meist dolichocephal. Sie zeigen eine hohe, gewölbte Stirn und weniger prominente Jochbeine. Die Orbitae sind rund und groß, und die Nasenöffnung ist schmal und hoch, was zu einer geraden Nasenform führt. Die Kiefer sind von mittlerer Größe, und die Zahnbögen sind gut ausgebildet. Der Hinterkopf zeigt häufig eine leichte Wölbung, aber ohne auffällige Merkmale. Insgesamt wirkt der Schädel harmonisch und ausgewogen.

Osteuropäer
Auch rosig-weiße Hautfarbe, mit blonden Haaren und blauen oder grauen Augen. Sie sind kleiner, etwa 1,63-1,64 Meter, und haben einen runden Kopf und eine sehr gerade Nase. Die Schädel der Osteuropäer sind meist brachycephal. Sie zeigen eine hohe, gewölbte Stirn und mäßig ausgeprägte Jochbeine, die zu einem runden Gesicht führen. Die Orbitae sind groß und oval, und die Nasenöffnung ist schmal und hoch, was zu einer sehr geraden Nasenform führt. Die Kiefer sind von mittlerer Größe, und die Zahnbögen sind gut ausgebildet. Der Hinterkopf ist häufig stark gewölbt und zeigt eine ausgeprägte Rundung. Insgesamt wirkt der Schädel harmonisch und ausgeglichen.

Aino
Mit 1,56 Meter eher klein, hellbraune Haut und sehr üppige Körperbehaarung. Sie haben eine runde Gesichtsform mit zusammengewachsenen Augenbrauen und prominenten Überaugenbögen. Die Schädel der Aino sind mesozephal bis brachyzephal. Sie zeigen eine hohe und gewölbte Stirn, während die Jochbeine prominent hervorstehen. Die Augenhöhlen sind groß und rund, und der Bereich über den Augen ist besonders ausgeprägt, was zu den prominenten Überaugenbögen führt. Ein weiteres typisches Merkmal ist die relativ kurze und breite Nasenöffnung. Der Kiefer ist stark ausgeprägt, und die Zahnbögen sind robust und gut entwickelt. Die Wangenknochen sind stark betont, was zu einer markanten und runden Gesichtsform führt. Der Hinterkopf zeigt oft eine leichte Rundung, aber ohne sehr auffällige Merkmale. Insgesamt verleiht der Schädel den Aino ein charakteristisches Erscheinungsbild, das sich von anderen ethnischen Gruppen unterscheidet.

Polynesier
Polynesier sind durchschnittlich 1,74 Meter groß und gut gebaut, mit einem hellbraunen Hautton. Sie haben ein ovales Gesicht, waagrecht stehende offene Augen und eine vorstehende, breit zulaufende Nase. Die Schädel der Polynesier sind häufig dolichozephal bis mesozephal. Die Stirn ist hoch und leicht gewölbt, die Jochbeine sind mäßig ausgeprägt. Die Augenhöhlen sind oval und groß, und die Nasenöffnung ist breit und hoch, was zur charakteristischen breiten Nasenform führt. Der Kiefer ist kräftig, und die Zahnbögen sind gut entwickelt, mit großen und robusten Zähnen. Der Hinterkopf zeigt oft eine moderate Wölbung. Ein weiteres Merkmal ist die glatte und harmonische Struktur des Gesichtes, die durch die prominenten Wangenknochen und die große Zahnbasis unterstützt wird. Polynesische Schädel weisen oft auch eine starke Basalstütze auf, die den vertikalen Belastungen des Kiefernareals Rechnung trägt.

Indonesier
Mit 1,60 Meter im Durchschnitt klein und zierlich gebaut. Olivfarbene bis gelb stichige Haut, kurzer, runder Kopf mit schwarzen, waagrechten oder schrägen Augen. Besonderheiten des Schädels aus anthropologischer Sicht:
Die Schädel der Indonesier sind meistens brachyzephal. Sie haben eine hohe und gerundete Stirn und weniger prominente Jochbeine, was zu einem runden und kompakten Gesicht führt. Die Augenhöhlen sind groß und stehen leicht schräg, und die Nasenöffnung ist breit und hoch, oft flach ausgeprägt. Der Kiefer ist kräftig, aber weniger massiv als bei anderen ethnischen Gruppen. Die Zahnbögen sind dicht und gut entwickelt. Der Hinterkopf zeigt oft eine leichte, aber deutliche Rundung. Insgesamt verleihen diese Merkmale den Schädeln der Indonesier ein kompaktes und harmonisches Aussehen, unterstützt durch eine robuste Kieferstruktur und eine konsistente Zahnanordnung.

Südamerikaner
Südamerikaner weisen einen muskulösen, überdurchschnittlich großen Körperbau mit rotstichiger Haut und länglichen Köpfen auf. Typische Merkmale sind tief liegende, kleine schwarze Augen und prominente Wangenknochen. Die Schädel der Südamerikaner sind häufig dolichozephal (langköpfig). Die Stirn ist hoch und leicht geneigt, während die Jochbeine stark hervorstehen, was zu einer breiten und hohen Gesichtsstruktur führt. Die Augenhöhlen sind klein und tief liegend, was den charakteristischen Ausdruck verstärkt. Die Nasenöffnung ist schmal und hoch, oft mit einer leicht konvexen Form. Der Kiefer ist kräftig und robust, und die Zahnbögen sind gut entwickelt, mit einer robusten Zahnstruktur. Der Hinterkopf zeigt häufig eine starke Wölbung (Okzipitalbeule). Diese Merkmale verleihen den Schädeln der Südamerikaner ein ausgeprägtes, langes und prominentes Aussehen, unterstützt durch die markanten Kiefer- und Zahnbögen.

Nordamerikaner
Nordamerikaner variieren in ihrer Größe zwischen 1,62 und 1,72 Meter und sind meist zierlich gebaut. Ihre olivfarbene bis gelbliche Hautfarbe, kurzen, runden Köpfe mit horizontal stehenden Augen und hervorstehenden Wangenknochen sind markant. Die Schädel der Nordamerikaner sind meist brachyzephal. Die Stirn ist hoch und flach, und die Jochbeine sind prominent, was oft zu einem breiten und markanten Gesicht führt. Die Augenhöhlen sind rund und groß, mit einer tendenziell horizontalen Ausrichtung. Die Nasenöffnung ist schmal und hoch, was zu einer geraden Nasenform führt. Der Kiefer ist kräftig, aber weniger massiv als bei anderen Gruppen, und die Zahnbögen sind gut ausgeprägt. Der Hinterkopf zeigt oft eine starke Rundung. Insgesamt verleihen diese Merkmale den Schädeln der Nordamerikaner ein kompaktes und harmonisches Aussehen.

Zentralamerikaner
Zentralamerikaner haben einen muskulösen Körperbau, sind jedoch kleiner. Ihre rot stichige Hautfarbe, kurzköpfiges Gesicht, breite Stirn und tief liegende, kleine schwarze Augen sind typisch. Die Schädel der Zentralamerikaner sind meist brachyzephal (kurzköpfig). Die Stirn ist hoch und eher flach, die Jochbeine sind sehr prominent und sorgen für ein breites und eckiges Gesicht. Die Augenhöhlen sind klein und tief liegend, was den typischen Gesichtsausdruck verstärkt. Die Nasenöffnung ist breit und hoch, oft mit einer leicht konvexen Form. Der Kiefer ist kräftig und robust, und die Zahnbögen sind dicht und gut entwickelt. Der Hinterkopf zeigt häufig eine deutliche Rundung. Insgesamt zeichnen sich diese Merkmale durch eine kompakte und robuste Struktur aus, die den Schädeln der Zentralamerikaner ihr markantes Aussehen verleiht.

Patagonier bzw. Tehueltschen
Mit 1,78 Meter sehr groß, braune Hautfarbe und kurzköpfig. Eckige Gesichtsform mit gerader Nase. Die Schädel der Patagonier bzw. Tehueltschen sind meist brachyzephal. Die Stirn ist hoch und breit, die Jochbeine sind stark hervortretend, was zu einem eckigen und markanten Gesicht führt. Die Augenhöhlen sind groß und oval, und die Nasenöffnung ist schmal und hoch, was zu einer geraden Nasenform führt. Der Kiefer ist kräftig und robust, mit gut entwickelten Zahnbögen. Der Hinterkopf zeigt oft eine starke Wölbung. Diese Merkmale verleihen den Schädeln der Patagonier ein ausgeprägtes und robustes Aussehen, unterstützt durch die markanten Jochbeine und die kräftige Kieferstruktur.

Eskimo
Eskimos sind durchschnittlich 1,60 Meter groß mit gelb stichiger weißer Haut. Charakteristisch ist das runde, flache Gesichtsfeld. Die Schädel der Eskimos sind meist brachyzephal (kurzköpfig). Die Stirn ist hoch und flach, die Jochbeine sind stark ausgeprägt, was zu einem runden und flachen Gesicht führt. Die Augenhöhlen sind groß und rund, die Nasenöffnung ist breit und flach, was zu einer kurzen, breiten Nase führt. Der Kiefer ist kräftig und robust, mit gut entwickelten Zahnbögen. Der Hinterkopf zeigt oft eine ausgeprägte Rundung. Diese Merkmale verleihen den Schädeln der Eskimos ein kompaktes und markantes Aussehen, unterstützt durch die prominenten Jochbeine und die kräftige Kiefer- und Zahnstruktur.

Lappen
Lappen sind mit 1,54 Meter sehr klein und kurzköpfig, besitzen eine gelblich-weiße Hautfarbe mit gerader Nase. Die Schädel der Lappen sind meist brachyzephal. Die Stirn ist hoch und flach, die Jochbeine sind mäßig ausgeprägt. Die Augenhöhlen sind rund und groß, die Nasenöffnung ist schmal und hoch, was zu einer geraden Nasenform führt. Der Kiefer ist von mittlerer Größe, und die Zahnbögen sind gut entwickelt. Der Hinterkopf zeigt oft eine starke Rundung. Insgesamt wirken die Schädel der Lappen harmonisch und ausgeglichen, unterstützt durch die markante Jochbeinstruktur.

Ugrier
Mit 1,61-1,64 Meter eher klein, haben Ugrier einen mittellangen bis langen Kopf und eine gelbstichige weiße Haut. Prominente Wangenpartien und gerade oder gebogene Nasen sind typisch. Die Schädel der Ugrier sind meist mesozephal bis dolichozephal. Die Stirn ist hoch und gewölbt, die Jochbeine sind stark hervortretend, was zu einer prominenten Wangenpartie führt. Die Augenhöhlen sind rund und groß, die Nasenöffnung ist schmal und hoch, oft mit einem leichten Bogen. Der Kiefer ist kräftig und gut entwickelt, und die Zahnbögen sind robust. Der Hinterkopf zeigt häufig eine leichte Rundung. Diese Merkmale verleihen den Schädeln der Ugrier ein markantes und harmonisches Erscheinungsbild.

Türken bzw. Turko-Tataren
Türken bzw. Turko-Tataren sind etwa 1,65 Meter groß, kurzköpfig mit gelbstichiger weißer Haut und gerader Nase. Die Schädel der Türken bzw. Turko-Tataren sind meist brachyzephal. Die Stirn ist hoch und gewölbt, die Jochbeine sind mäßig ausgeprägt. Die Augenhöhlen sind groß und rund, die Nasenöffnung ist schmal und hoch, was zu einer geraden Nasenform führt. Der Kiefer ist kräftig, aber ohne besonders ausgeprägte Merkmale, und die Zahnbögen sind gut entwickelt. Der Hinterkopf zeigt häufig eine moderate Rundung. Insgesamt verleihen diese Merkmale den Schädeln der Türken bzw. Turko-Tataren ein kompaktes und harmonisches Aussehen.

Nord- und Südmongolen
Nordmongolen: etwa 1,60 Meter kleinwüchsig, mit einer hell- bis dunkelgelben Hautfarbe. Typische mongolische Augen, flache breite Nasen und vorstehendes Kinn. Die Schädel der Nordmongolen sind meist brachyzephal. Die Stirn ist hoch und flach, die Jochbeine sind stark hervortretend. Die Augenhöhlen sind schräg und klein, was zu den charakteristischen mongolischen Augen führt. Die Nasenöffnung ist flach und breit, was zu einer kurzen und breiten Nasenform führt. Der Kiefer ist kräftig und gut entwickelt, und die Zahnbögen sind robust. Der Hinterkopf zeigt häufig eine starke Rundung. Diese Merkmale verleihen den Schädeln der Nordmongolen ein markantes Erscheinungsbild.

Südmongolen: Durchschnittlich 1,57-1,62 Meter groß, oft größer. Dunklere Hautfarbe als Nordmongolen, glattes schwarzes Haar und ebenfalls auffällige mongolische Augen. Die Schädel der Südmongolen sind ähnlich zu den Nordmongolen oft brachyzephal. Die Stirn ist hoch und flach, die Jochbeine sind stark hervortretend. Die Augenhöhlen sind schräg und klein. Die Nasenöffnung ist breit und flach. Der Kiefer ist kräftig und gut entwickelt. Der Hinterkopf ist oft deutlich gerundet. Diese Merkmale verleihen den Schädeln der Südmongolen ein ausgeprägtes und markantes Aussehen, unterstützt durch die prominenten Jochbeine und die kräftigen Kiefer.

Historische Klassifizierungen der „Menschenrassen“ reflektieren eine Zeit, in der die Wissenschaft bemüht war, die menschliche Vielfalt strikt zu kategorisieren. Die Erkenntnisse der modernen Genetik und Molekularbiologie haben jedoch gezeigt, dass solche Einteilungen nicht mehr adäquat sind. Heutzutage werden solche Klassifikationen nicht mehr gelehrt, da sie der enormen biologischen Vielfalt der Menschheit und den fließenden Übergängen zwischen geografischen Populationen nicht gerecht werden. Dennoch ist es wichtig, dieses alte Wissen nicht in Vergessenheit geraten zu lassen, um die wissenschaftliche Entwicklung und die Veränderungen in unserem Verständnis von menschlicher Diversität zu würdigen.

 

— George A. Rauscher am 27. Juli 2024
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Quellen für diesen Beitrag:

Meyers Großes Konversations-Lexikon. (1908). Meyers Großes Konversations-Lexikon. Leipzig. Brockhaus Enzyklopädie. (2006). Brockhaus Enzyklopädie (21. Auflage). Leipzig: F.A. Brockhaus Verlag. Coon, C. S. (1939). The Races of Europe. Greenwood Press. Lewontin, R. (1974). The Genetic Basis of Evolutionary Change. New York: Columbia University Press. Cavalli-Sforza, L. L., Menozzi, P., & Piazza, A. (1994). The History and Geography of Human Genes. Princeton University Press. Bamshad, M., & Olson, S. E. (2003). Sociocultural Constructs of Race and Their Impact on Medicine and Public Health. Genetics in Medicine. Cavalli-Sforza, L. L., & Cavalli-Sforza, F. (1995). The Great Human Diasporas: The History of Diversity and Evolution. Perseus Books. Jablonski, N. G. (2004). The Evolution of Human Skin and Skin Color. Annual Review of Anthropology, 33(1), 585-623. Templeton, A. R. (2013). Biological Races in Humans. Studies in History and Philosophy of Science Part C: Studies in History and Philosophy of Biological and Biomedical Sciences, 44(3), 262-271.