Identifikation von Personen auf Videoaufnahmen basierend auf Körperbau und Bewegungsmustern

Bewegungsanalyse

Neben den technischen Aspekten müssen auch ethische und rechtliche Fragen berücksichtigt werden. Der Einsatz von Videoanalysen zur Identifikation von Personen wirft wichtige Datenschutzfragen auf. Es ist unerlässlich, dass diese Technologien verantwortungsvoll eingesetzt werden und der Schutz der Privatsphäre der betroffenen Personen gewährleistet bleibt. Es sollten klare gesetzliche Rahmenbedingungen geschaffen und eingehalten werden, um den Missbrauch dieser Technologien zu verhindern (Bouchrika et al., 2011).

Um die soziale und juristische Relevanz dieser Technologie zu verstehen, muss man die Balance aus Schutz und Freiheit der Individuen in Betracht ziehen. Die Präzision und ethische Vertretbarkeit forensischer Wissenschaften trägt maßgeblich dazu bei, das Vertrauen und die Sicherheit in der Gesellschaft zu fördern. Das Wissen um die Identifizierbarkeit auf Videoaufnahmen sollte jedoch nicht zu unkritischer Überwachung führen, sondern vielmehr einen verantwortungsbewussten Umgang mit den technologischen Möglichkeiten eröffnen.

Als Schlüssel zur Gewährleistung von Sicherheit und Freiheit in unserer Gesellschaft steht die forensische Wissenschaft vor der bedeutenden Aufgabe, fortlaufend ihre Methoden zu verfeinern und dabei den ethischen Diskurs zu fördern. Durch die Verbindung von technischer Raffinesse und verantwortungsbewusster Anwendung kann die biometrische Identifikation auf Videoaufnahmen ihr volles Potenzial entfalten. Insbesondere die Integration von Erkenntnissen aus der Ganganalyse, der Biomechanik und der visuellen Beurteilung verspricht, die forensische Analyse nachhaltig und präzise zu gestalten. Der kontinuierliche Diskurs über ethische Fragestellungen ist unabdingbar, um die Balance zwischen Sicherheit und Privatsphäre zu wahren. Nur so kann die forensische Wissenschaft erfolgreich dazu beitragen, unsere Gesellschaftsstrukturen weiterzuentwickeln und zu verbessern.

 

— George A. Rauscher am 05. April  2023
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Quellen für diesen Beitrag: Bouchrika, I., et al. (2011). Gait Analysis for Human Identification. Biometrics, 12, 73-89.Aggarwal, J. K., & Cai, Q. (1999). Human Motion Analysis: A Review. Computer Vision and Image Understanding, 73(3), 428-440.Han, J., & Bhanu, B. (2005). Individual Recognition Using Gait Energy Image. IEEE Transactions on Pattern Analysis and Machine Intelligence, 28(2), 316-322.Komar, D. A., & Buikstra, J. E. (2008). Forensic Anthropology: Contemporary Theory and Practice. Oxford University Press.Moeslund, T. B., et al. (2006). A Survey of Advances in Vision-based Human Motion Capture and Analysis. Computer Vision and Image Understanding, 104(2-3), 90-126.Ross, A., & Jain, A. K. (2003). Information fusion in biometrics. Pattern Recognition Letters, 24(13), 2115-2125.Sarkar, S., et al. (2005). The HumanID Gait Challenge Problem: Data Sets, Performance, and Analysis. IEEE Transactions on Pattern Analysis and Machine Intelligence, 27(2), 162-177.Whittle, M. W. (1996). Gait Analysis: An Introduction. Elsevier Health Sciences.